Das Wechselmodell bezeichnet die gleichmäßige Betreuung der Kinder durch beide Eltern nach der Trennung.
Es kann eine win-win-Situation für beide Eltern und für die Kinder sein. Im Idealfall führt das Wechselmodell dazu, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für beide Eltern einfacher möglich ist und beide Eltern an den Herausforderungen und den schönen Seiten des Lebens mit Kindern teilhaben können.
Oft wird kritisiert, dass die Kinder ein ständiges Hin und Her erleben würden und schon die regelmäßige Teilnahme an Fußball- oder Reitunterricht problematisch wird, weil ein Elternteil z.B. weniger begeistert von gerade dieser Freizeitaktivität ist.
Das Problem kann allerdings durch eine individuelle Ausgestaltung des Wechselmodells behoben werden. Denn ein Wechselmodell heißt nicht zwingend, dass das Kind eine Woche bei Papa und eine Woche bei Mama ist.
Besonders bewährt hat sich das 2-2-3 Modell. Dabei hat ein Elternteil immer Montag und Dienstag und der andere Mittwoch und Donnerstag die Kinder. Freitag bis Sonntag wird jede Woche getauscht, wie beim „normalen“ Wochenendumgang (Residenzmodell) auch.
Klingt jetzt erstmal kompliziert, ist es aber nicht. Denn wenn die Aufteilung einmal erfolgt ist, müssen die Kinder weniger wechseln als beim klassischen Wochenendumgang. Das Wochenende wird entweder an die Mittwoch-Donnerstag-Mamazeit angehängt oder der Montag-Dienstag-Papazeit vorangestellt.
Die Patentlösung für alle Familien ist das Wechselmodell trotzdem nicht. Dafür sind Familien und Beziehungen und Trennungen zu unterschiedlich. Es gibt auch einige Besonderheiten zu beachten, wenn es um den Unterhalt geht.
Die Rechtsprechung sagt, dass grundsätzlich für ein Wechselmodell eine Kommunikations-, Kooperations- und Konsensfähigkeit zwischen den Eltern bestehen muss. Das wünscht man ja auch allen Trennungskindern, unabhängig vom Betreuungs- und Umgangsmodell.
Urheber: Karola Rosenberg